Barrierefreies Internet

Was ist barrierefreies Internet? Einfach erklärt!

Barrierefreies Internet ist ein Internet, das von allen Menschen auf intuitive Weise genutzt werden kann, unabhängig von ihren technischen Fähigkeiten, Einschränkungen und Fertigkeiten. Es ist wichtig, dass alle Menschen, auch Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen, Mobilitätsproblemen oder Lernschwierigkeiten, auf Websites und andere Online-Inhalte zugreifen können. Das World Wide Web Consortium (W3C) hat mehrere Richtlinien und Standards der Web Accessibility Initiative (WAI) entwickelt, um Entwicklern auf der ganzen Welt dabei zu helfen, Websites zu gestalten, die für alle nutzbar und navigierbar sind. 

Indem sie diese Richtlinien befolgen, können Unternehmen jeder Größe barrierefreie Webangebote erstellen, indem sie Ansichten für Bildschirmlesegeräte oder Text-to-Speech-Anwendungen entwickeln, die blinden Menschen helfen, mit einer Website genauso zu interagieren wie jemandem, der über ein voll funktionierendes Sehvermögen verfügt. Letztlich kann ein barrierefreies Internet dazu beitragen, die digitale Kluft zu schließen und sicherzustellen, dass niemand von der Teilnahme an unserer zunehmend digitalen Welt ausgeschlossen wird.

Barrieren

Menschen mit Behinderungen sehen sich bei der Teilhabe am Internet und bei der Bedienung oft mit besonderen Barrieren konfrontiert, da viele Online-Plattformen ursprünglich ohne besondere Vorkehrungen entwickelt wurden. Die Sichtbarkeit kann eine Herausforderung sein; Websites ohne Textalternativen, Untertitel oder klare Navigationsstrukturen können für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen schwer zu nutzen sein. Tastaturnavigation und Screenreader-freundliche Inhalte sind der Schlüssel, um Websites für Menschen zugänglich zu machen, die sich stark auf Tastenkombinationen verlassen, um im Internet zu navigieren.

Darüber hinaus gibt es Websites, die so gestaltet sind, dass die Benutzer/innen mit der Maus ziehen, schnell scrollen oder willkürlich bewegte Ziele verfolgen müssen – was diese Websites für Menschen mit motorischen Einschränkungen völlig unzugänglich macht. Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie die digitale Landschaft Menschen mit Behinderungen nicht gerecht wird.

Techniken

Um das Internet für alle zugänglich zu machen, gibt es mehrere wirksame Techniken, die eingesetzt werden sollten. Einige Möglichkeiten können wie folgt aussehen:

  • Text-to-Speech-Technologie
  • Skalierbarkeit
  • Positionierung von Elementen 
  • verbesserte Webseite-Struktur
  • Alternativtexte

Schließlich sollten die Designer/innen bei der Erstellung von Websites die Leistung des jeweiligen Geräts berücksichtigen, damit die Nutzer/innen unabhängig von ihrem Computer oder Mobiltelefon eine optimale Erfahrung machen können. Wenn wir diese Techniken in allen Bereichen des Webentwicklungsprozesses anwenden, können wir ein barrierefreies Erlebnis für alle schaffen.

Text-to-Speech-Technologie

Die Text-to-Speech-Technologie hat das Potenzial, das Interneterlebnis für Menschen mit Behinderungen zu revolutionieren und ihnen zahlreiche neue Möglichkeiten die Teilhabe an digitalen Inhalten zu bieten. Mit dieser Technologie können Website-Besucher/innen geschriebene Webseiten und Dokumente auf Knopfdruck in gesprochene Worte umwandeln. Außerdem können verschiedene Stimmen verwendet und Audiobefehle aktiviert werden, damit die Nutzer/innen auf den von ihnen gewählten Websites navigieren können. 

So können auch sehbehinderte Menschen, die nicht in der Lage sind, herkömmliche Computeroberflächen effektiv zu nutzen, selbstständig auf Webseiten surfen und auf Inhalte zugreifen, die sie bisher nicht verstehen konnten. Alles in allem ist ein Screenreader ein unschätzbares Werkzeug, um sicherzustellen, dass behinderte Menschen genauso von den Fortschritten des Internets profitieren.

Skalierbarkeit

Die Weiterentwicklung der Skalierbarkeit von Webseiten ist ein wesentlicher Bestandteil, um einen breiteren Zugang zum Internet zu ermöglichen und das allgemeine Nutzererlebnis zu verbessern. Durch die Skalierung von Websites für verschiedene Plattformen können die Inhalte ohne größere Probleme angezeigt werden, egal ob auf einem Desktop-Monitor oder einem kleinen Handy. 

Das wiederum erweitert die Zahl der Nutzer/innen, die Zugang zu den Online-Ressourcen haben, und ermöglicht es ihnen, die Website mit größerer Leichtigkeit zu nutzen. Durch die verbesserte Skalierbarkeit können die Entwickler/innen eine maximale Benutzerfreundlichkeit auf allen Geräten bieten und so mehr Endnutzer/innen erreichen und ein allumfassendes und bedienbares Webangebot schaffen.

Positionierung von Elementen

Die barrierefreie Gestaltung von Elementen kann dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderungen das Internet besser nutzen können. So können z. B. kontrastreiche Modi auf Websites denjenigen zugutekommen, die farbenblind sind oder Schwierigkeiten beim Sehen haben. Große Symbole und Textüberschriften können die Navigation für Menschen verbessern, die auf Bildschirmlesegeräte angewiesen sind. Ebenso können Beschreibungen und Kennzeichnungen in Links die Navigation für Menschen mit Sehbehinderungen erleichtern. 

Um das Internet für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen, braucht es mehr als nur gutes Design: Dazu gehören auch Feinheiten wie Spracheingabesysteme und das Auslagern von Einträgen aus Dropdown-Menüs, wenn möglich. Mit solchen Maßnahmen schaffen Webentwickler/innen eine Umgebung, in der behinderte Nutzer/innen effizienter und sicherer mit dem Internet interagieren können.

Verbesserte Webseite-Struktur

Eine verbesserte Webseite-Struktur kann eine Reihe von Vorteilen für behinderte Internetnutzer/innen bieten. Durch die Berücksichtigung von Faktoren wie einfache Navigation, Ladegeschwindigkeit und Lesbarkeit der Textgröße werden Webseiten für Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen besser zugänglich. 

Angesichts der zunehmenden Nutzung von Mobiltelefonen trägt ein responsives Design, das sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst, dazu bei, dass alle Nutzer/innen ein optimales Erlebnis haben. Außerdem erleichtert das Hinzufügen von beschreibenden Alt-Tags zu Bildern den Zugriff auf den Inhalt einer Webseite für diejenigen, die Bildschirmlesegeräte verwenden. Wenn es darum geht, die Teilhabe für Menschen mit Behinderungen zu verbessern, ist eine verbesserte Website-Struktur ein wichtiger Schritt.

Alternativtext

Der Alt-Text wird oft übersehen, kann aber für Menschen mit Behinderungen, die das Internet täglich nutzen, einen großen Unterschied machen. Durch die Aufnahme von beschreibendem Inhalt und Kontext in den Alternativtext werden Bilder für Menschen, die sie nicht sehen können, besser zugänglich. Das bedeutet, dass Websites besser mit Menschen kommunizieren und interagieren können, die auf Technologien wie Bildschirmlesegeräte angewiesen sind. 

Dies ist ein wichtiger Schritt, um das Internet inklusiver zu machen und allen Menschen unabhängig von ihrer Behinderung oder Beeinträchtigung den gleichen Zugang zu Online-Ressourcen zu ermöglichen. Alternativtext hat neben der Barrierefreiheit noch weitere Vorteile, wie z. B. die Verbesserung der Suchmaschinenoptimierung und die Verbesserung der Ladegeschwindigkeit für mobile Nutzer/innen, indem große Bilddateien durch einfache Beschreibungen des Bildmaterials ersetzt werden. 

Es ist klar, dass Alternativtext nicht als nachträglicher Gedanke betrachtet werden sollte, sondern als eine Möglichkeit, das Internet für alle zugänglicher zu machen.

Barrierefreiheitsanforderungen

Die Barrierefreiheitsanforderungen im Internet werden immer wichtiger, da die Technologie immer mehr in unser tägliches Leben integriert wird. Die Vorschriften zur Barrierefreiheit im Internet verlangen zum Beispiel, dass Websites so gestaltet werden, dass sie auch für Menschen mit Sehbehinderungen benutzbar sind; das kann zum Beispiel bedeuten, dass Website-Besucher/innen zoomen oder die Schriftgröße erhöhen können. Außerdem muss sichergestellt werden, dass Websites semantisch aufgebaut und einfach zu navigieren sind, damit Nutzer/innen, die mit einem Bildschirmlesegerät oder einer Spracherkennungssoftware navigieren, leichter finden, wonach sie suchen. 

Durch die Einhaltung dieser Richtlinien können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Websites nicht nur für ihre derzeitigen Nutzer/innen, sondern auch für potenzielle Nutzer/innen zugänglich bleiben. Diese Investition in die Konformität von Websites trägt dazu bei, dass alle, die das Internet nutzen wollen, die gleichen Chancen haben.

Wie kann man Barrierefreiheit herstellen?

Zuallererst sollte man sich bewusst werden, welche Richtlinien es für barrierefreies Internet gibt. Dabei kann man sich an dem WCAG orientierten. WCAG steht dabei für die Web Content Accessibility Guidelines, eine internationale Richtlinie, die entwickelt wurde, um Webinhalte unabhängig von der Behinderung, der Sprache oder dem verwendeten Gerät zugänglicher zu machen. Die WCAG bieten einen Rahmen von Kriterien, Vorgaben und Prozessen, die sich auf verschiedene Aspekte der Barrierefreiheit wie wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust konzentrieren. 

Die Berücksichtigung aller von den WCAG genannten Faktoren stellt sicher, dass alle Menschen mit relativem Komfort und Leichtigkeit auf Informationen zugreifen und mit digitalen Plattformen interagieren können. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Online-Plattformen in unserem Alltag ist es wichtig, dass Websites und Suchmaschinen diese Richtlinien einhalten, um allen Nutzern ein inklusives digitales Erlebnis zu bieten. Für Deutschland direkt gibt es auch noch das BITV. BITV oder Barrierefreie Informationstechnik-Viabilität ist eine Reihe von Erläuterungen zur Barrierefreiheit im Internet, die 1999 entwickelt wurden. 

Das übergeordnete Ziel der BITV ist es, sicherzustellen, dass Websites und Suchmaschinen frei von jeder Art von Barriere sind und von allen Menschen genutzt werden können, unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten, ihren technischen Kenntnissen oder dem Gerät, das sie für den Zugriff auf den Inhalt verwenden. Die Richtlinien betonen sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die ästhetische Gestaltung aller digitalen Schnittstellen wie Websites, Textnachrichten, E-Mails, Multimedia-Anwendungen, Chatrooms, mobile Anwendungen usw., um sicherzustellen, dass alle Nutzer/innen gleichermaßen von der Technologie profitieren können, zu der sie Zugang haben. 

BITV ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmen die Grundsätze der Barrierefreiheit in ihr Design einbeziehen können, damit alle Menschen ihre Online-Erfahrungen ohne Probleme genießen können und nicht auf Defizite blicken. Auch gibt es daneben noch das Behindertengleichstellungsgesetz, das ebenfalls auf den barrierefreien Zugang von Webangebote beruht. 

Checklisten

Sich in der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technologie zurechtzufinden, ist keine Kleinigkeit, und sicherzustellen, dass Webinhalte zugänglich sind, kann schwierig sein. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen. Eine offizielle Checkliste für barrierefreies Internet gibt es vom World Wide Web Consortium (W3C), einer internationalen Gemeinschaft, die Standards für den Einsatz von Technologien bei der Erstellung von Websites und verwandten Anwendungen festlegt. 

Anhand dieser Checkliste können Webentwickler/innen – und alle anderen, die Zugang zum Internet haben – sicherstellen, dass ihre Inhalte so gestaltet sind, dass sie möglichst keine Beeinträchtigungen enthalten. Die Checkliste enthält Vorgaben für die Gestaltung von Text, Bildern und Seitenlayout, die Verwaltung von Seitenelementen, die Entwicklung von „alt“-Tags und die Einbeziehung von Nicht-HTML-Zugangsformen. Mit der professionellen Anleitung des W3C kann jeder Zugang zu einem umfassenden Online-Erlebnis haben.

Erfolgskriterien

Der barrierefreie Zugang zum Internet wird immer wichtiger, da es zu einer Hauptquelle für Kommunikation, Information und Unterhaltung geworden ist. Damit alle Menschen gleichermaßen vom Internet profitieren und es bequem nutzen können, muss Barrierefreiheit bei allen Websites, Diensten und Programmen, die mit dem Internet verbunden sind, Priorität haben. 

Zu den wesentlichen Kriterien für barrierefreies Internet gehören Merkmale wie klare und leicht verständliche Inhalte mit alternativem Text für Nicht-Text-Medien, Funktionen, die mit der Tastatur statt nur mit der Maus oder dem Touchpad gesteuert werden können, genaue alternative Audiobeschreibungen für visuelle Inhalte und Kompatibilität mit benutzerdefinierten Anpassungswerkzeugen. 

Außerdem muss ein guter Kontrast zwischen den Komponenten der Benutzeroberfläche und ihrem Hintergrund gewährleistet sein, damit die Benutzer sie gut sehen können. All diese Faktoren tragen dazu bei, ein Online-Erlebnis zu schaffen, das für jeden zugänglich ist und Spaß macht, unabhängig von körperlichen Fähigkeiten oder Alter.