Behavioral Targeting

Was bedeutet Behavioral Targeting? Einfach erklärt!

Behavioral Targeting ist eine Strategie, die Marketingfachleute anwenden, um Einblicke in das Verhalten potenzieller Kunden zu gewinnen. Dabei werden Daten über die Verbraucher/innen gesammelt, wie z. B. ihre Einkaufsgewohnheiten, demografische Daten und persönliche Interessen, um ein genaues Profil der potenziellen Kund/innen zu erstellen. Diese Informationen können dann genutzt werden, um Werbung auf die Werte und Interessen jedes einzelnen Kunden abzustimmen. 

Wenn jemand zum Beispiel eine Website besucht, die Laufschuhe verkauft, wird ihm mit größerer Wahrscheinlichkeit Werbung für Laufschuhe angezeigt als jemandem, der noch nie eine Schuh-Website besucht hat. Mithilfe dieser Daten können Vermarkter personalisierte Werbekampagnen entwickeln, die auf bestimmte Kundenprofile zugeschnitten sind, was wiederum zu höheren Klickraten und mehr Umsatz führen kann.

Wie funktioniert es? 

Beim Behavioral Targeting werden Daten über die Online-Aktivitäten von Internetnutzer/innen gesammelt und dann verwendet, um personalisierte Werbung zu schalten. Der Prozess beginnt damit, dass das Engagement der Nutzer/innen auf Websites, in E-Mails oder bei anderen Online-Interaktionen verfolgt wird. So erhalten die Vermarkter Einblicke in das Nutzerverhalten und das Kaufverhalten der Nutzer/innen. 

Mithilfe von künstlicher Intelligenz und Algorithmen zur Zielgruppensegmentierung kann dem Nutzer dann maßgeschneiderte Werbung angezeigt werden, die seine Bedürfnisse gezielter erfüllt als herkömmliche Werbemethoden. So wird sichergestellt, dass die Marketingressourcen effektiv genutzt werden, indem geeignete Inhalte gesendet werden, die mit höherer Wahrscheinlichkeit von der entsprechenden Zielgruppe gesehen werden.

Arten von Behavioral Targeting

Behavioral Targeting ist ein fünfstufiger Prozess, der Marketingfachleuten dabei hilft, Erkenntnisse über ihre Kunden zu gewinnen und deren Engagement zu erhöhen. Es gibt drei verschiedene Arten von Behavioral Targeting.

Onsite Behavioral Targeting 

Durch die Verfolgung des Online-Verhaltens eines Nutzers auf einer Webseite wird über Analysetools ein Nutzerprofil erstellt, welches Rückschlüsse auf die Interessen, eventuelle Kaufabsichten, die Besuchsdauer von Webseiten und das sonstige Verhalten zulässt. Dadurch können Unternehmen gezielt verhaltensbezogene Werbung für den Nutzer anzeigen lassen. 

Network Behavioral Targeting

Bei sogenannten Werbenetzwerken schließen Werbevermarkter mehrere Webseiten zu einem Netzwerk zusammen, um dort gezielt Werbung anzuzeigen. Die Webseitenbetreiber stellen die Fläche für Werbebanner zur Verfügung, haben aber keinen Einfluss darauf, was dort letztlich angezeigt wird. Die Inhalte werden zentral von einem Adserver gestellt und individuell auf der Webseite angezeigt, nachdem eine Identifizierung des Nutzers stattgefunden hat.

Predictive Behavioral Targeting

Hier werden anonymen Benutzergruppen aufgrund statistischer Auswertungen von Umfragen oder Surfverhalten ähnlicher Nutzer und daraus resultierenden Prognosen bestimmte Merkmale zugewiesen. Mögliche Merkmale können sein: 

  • Alter
  • Geschlecht
  • Einkommen
  • Interessen 
  • Motive 
  • Intelligenz

Aufgrund dieser Merkmale werden den Benutzergruppen entsprechende Werbeanzeigen zugewiesen. Ziel des Predictive Behavioral Targeting ist die Erstellung von sogenannten Personas, statistischen Nutzerprofilen, zur Klassifizierung von Nutzer/innen.   

Welche Ziele werden mit Behavioral Targeting verfolgt? 

Das Hauptziel dieser Praxis ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher ausfindig zu machen, die wahrscheinlich an den Produkten oder Dienstleistungen einer Marke interessiert sind, und ihre Botschaft direkt an diese Personen zu richten, um sie zu Kunden oder besser noch zu Stammkunden zu machen. 

Indem sie Daten wie frühere Einkäufe und den Browserverlauf nutzen, können Vermarkter bestimmte Nutzertypen mit effizienteren Werbekampagnen genau ansprechen. Behavioral Targeting führt in der Regel zu höheren Responseraten und Klickraten als nicht zielgerichtete Werbung und liefert messbare Ergebnisse für Unternehmen, die nach effektiven Wegen zur Umsatzsteigerung suchen.

Welche Vor- und Nachteile hat es? 

Indem sie das Verhalten potenzieller Kunden verstehen, können Unternehmen jetzt effektivere Kampagnen erstellen, die zu höheren Konversionsraten führen. Das hilft ihnen, den Return-on-Investment jeder Kampagne zu maximieren. Außerdem verbessert das Behavioral Targeting das Nutzererlebnis, indem es den Nutzern relevantere Inhalte bietet und ihnen das Gefühl gibt, dass sie eine engere Verbindung zum Werbetreibenden haben. Und schließlich zeigt die Marktforschung, dass maßgeschneiderte Botschaften höhere Klickraten haben als ungezielte. Deshalb können Unternehmen mit Behavioral Targeting auch mehr potenzielle Kunden erreichen und mehr Daten über ihre Zielgruppen sammeln.

Obwohl Behavioral Targeting für Unternehmen nützlich sein kann, hat diese Methode auch einige erhebliche Nachteile. Eines der Hauptprobleme ist der Datenschutz. Wenn Anzeigen auf der Grundlage der Internetaktivitäten oder des Verhaltens einer Person geschaltet werden, werden diese Informationen gesammelt und gespeichert, was potenzielle Sicherheitsrisiken birgt.

Außerdem können Unternehmen, die Behavioral Targeting einsetzen, die Auswahl der Verbraucher/innen einschränken, indem sie ihnen nur Produkte und Dienstleistungen anbieten, die auf ihrem früheren Verhalten basieren. Dadurch haben die Verbraucher/innen weniger Möglichkeiten, auf andere Optionen zuzugreifen, die besser zu ihren Bedürfnissen passen. Schließlich informieren viele Unternehmen die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht ausreichend darüber, wie ihre Daten verwendet werden, was Fragen zu Datenrechten und ethischen Überlegungen aufwirft.

Behavioral Targeting und Datenschutz 

Im Zuge der Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Europa wurde viel darüber diskutiert, ob Behavioral Targeting mit den neuen Vorschriften vereinbar ist oder nicht. Es hat sich gezeigt, dass die Einhaltung der DSGVO für die Durchführung zielgerichteter Kampagnen zwar unerlässlich ist, aber dennoch effektiv sein kann. Es gibt Möglichkeiten, wie Behavioral Targeting in Verbindung mit Datenschutzgesetzen und ethischen Praktiken eingesetzt werden kann. 

Zum Beispiel können Unternehmen Opt-in-Richtlinien verwenden, die ausdrücklich die Einwilligung des Nutzers/der Nutzerin verlangen, bevor Informationen gesammelt werden. Außerdem können diese Daten anonymisiert werden, sodass die Unternehmen keinen Zugriff auf personenbezogene Daten haben. Durch klar definierte und einheitliche rechtliche Verfahren sind Unternehmen in der Lage, bei der gezielten Ansprache ihrer Zielgruppen mit Verhaltensdaten transparenter und verantwortungsvoller vorzugehen.

Welchen Einfluss hat Behavioral Targeting auf SEO? 

Behavioral Targeting ist zu einem wichtigen Bestandteil von SEO-Strategien geworden, da es digitalen Vermarktern ermöglicht, ihre Inhalte auf die Interessen ihrer Besucher/innen abzustimmen. Durch das Sammeln von Daten über die Nutzeraktivitäten und die Beziehungen zwischen den Nutzern können Unternehmen Personen, die wahrscheinlich an ihren Produkten oder Dienstleistungen interessiert sind, genauer ansprechen. 

Diese Art des Marketings erfordert zwar einige fortgeschrittene Analysen und datenwissenschaftliche Kenntnisse, aber der Lohn ist ein hoher ROI durch eine bessere Website-Performance, weniger verschwendete Ressourcen für nicht zielgerichtete Werbung und mehr Aufmerksamkeit durch strategisch platzierte gesponserte Beiträge. Letztendlich bietet die Spezialisierung von Webinhalten durch Behavioral Targeting ein enormes Potenzial, um die SEO-Ergebnisse zu verbessern und das Umsatzwachstum deines Unternehmens zu steigern.