Eyetracking

Was ist Eyetracking? Einfach erklärt!

Eyetracking (Blickerfassung) ist eine faszinierende Technologie, die es ermöglicht, die Augenbewegungen von Nutzern zu erfassen. Durch den Einsatz von speziellen Eyetrackern kann erkannt werden, wie Menschen ein User-Interface oder eine Website wahrnehmen und welche Bereiche sie zuerst betrachten. Die Technologie erfasst dabei nicht nur die Blickrichtung, sondern auch die Dauer des Blicks und die Reihenfolge der Betrachtung.

Die Bedeutung von Eyetracking liegt insbesondere im Bereich des Neuromarketings. Hierbei geht es darum, die Wahrnehmung und das Verhalten von Menschen im Zusammenhang mit Marketingmaßnahmen zu untersuchen. Eyetracking hilft dabei, zu verstehen, welche visuellen Elemente von Nutzern wahrgenommen werden und welche nicht. Durch diese Erkenntnisse können Marketing-Experten gezielt Anpassungen an einer Website oder Anwendung vornehmen, um die User Experience zu verbessern und damit letztendlich auch den Erfolg einer Marketingkampagne zu steigern.

Auch im Bereich der UX-Designs ist Eyetracking von großer Bedeutung. Denn nur wenn Designer verstehen, wie Nutzer eine Anwendung wahrnehmen und welche Elemente sie besonders ansprechen, können sie ein Interface gestalten, das intuitiv und benutzerfreundlich ist. Eyetracking ermöglicht es Designern, den Fokus auf die wichtigen Elemente zu legen und Ablenkungen zu reduzieren. So wird die Nutzererfahrung verbessert und letztendlich auch die Zufriedenheit und Loyalität der Nutzer gestärkt.

Insgesamt ist Eyetracking also eine unverzichtbare Technologie, die dazu beiträgt, die Nutzererfahrung von Anwendungen und Websites zu verbessern. Durch die genaue Analyse der Blickbewegungen von Nutzern können gezielte Anpassungen vorgenommen werden, um die Zufriedenheit und das Engagement der Nutzer zu steigern.

Geschichte des Eyetrackings

Ursprünglich wurde Eyetracking verwendet, um das Leseverhalten von Menschen zu untersuchen. Der erste Eyetracker wurde bereits im Jahr 1908 von dem Psychologen Edmund Huey entwickelt. Er bestand aus einer Art Kontaktlinse, die ein Loch für die Pupille hatte, und einem Aluminium-Pointer, der sich entsprechend der Augenbewegungen bewegte. Diese revolutionäre Technologie wurde im Laufe der Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und weckte schnell das Interesse von Unternehmen.

Mittlerweile wird Eyetracking in vielen verschiedenen Branchen eingesetzt und hat sich zu einem wichtigen Werkzeug für die Marktforschung und das UX-Design entwickelt. Kaum eine Zeitschrift, Fernsehwerbung oder Website wird heute veröffentlicht, ohne vorher mittels Eyetracking analysiert zu werden.

Insgesamt hat Eyetracking seit seiner Entstehung im Jahr 1908 eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen. Es hat dazu beigetragen, Fragestellung zum Verständnis von menschlichem Verhalten und Wahrnehmung zu beantworten und hat einen großen Einfluss auf das Marketing und das UX-Design von Anwendungen und Websites.

Wie funktioniert Eyetracking?

Mithilfe von Eyetracking ist es möglich, die Nutzerfreundlichkeit von Anwendungen und Websites zu beurteilen und zu optimieren. Es ermöglicht, schnell und einfach herauszufinden, ob ein bestimmtes Element, wie zum Beispiel ein Bild, ein Download-Link oder ein Call-to-Action-Button, vom Besucher entdeckt wird und wie schnell dies geschieht.

Besonders auf Landingpages ist eine gute Orientierung von entscheidender Bedeutung, da der Nutzer hier innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheidet, ob die Seite für ihn relevant ist oder nicht. Der Eyetracker gibt in dieser kritischen Phase Aufschluss darüber, ob die wesentlichen Funktionen und Inhalte sofort erkennbar sind.

Je besser die Nutzerfreundlichkeit einer Anwendung oder Website ist, desto höher ist in der Regel auch die Conversion Rate. Eine hohe Nutzerfreundlichkeit bedeutet, dass die Nutzer schnell und einfach finden, wonach sie suchen, was zu einer höheren Zufriedenheit und einer höheren Wahrscheinlichkeit führt, dass sie eine gewünschte Aktion ausführen, wie beispielsweise einen Kauf tätigen oder sich für einen Newsletter anmelden.

Womit kann man Eyetracking messen?

Im Bereich des Marketings gibt es eine Vielzahl von Hardware- und Software-Tools, die mit einem Eyetracker ausgestattet sind. Das Tobii X120 ist ein Beispiel für ein Eye-Tracking-System, das den Blickverlauf der Augen erfasst, während diese typischerweise eine Szene wahrnehmen oder über einen PC-Bildschirm wandern. Das menschliche Auge ist ständig in Bewegung, bis es auf einem Punkt fixiert wird. Es gibt über zehn verschiedene Arten von Augenbewegungen, wobei die wichtigsten drei Sakkaden, Fixationen und Verfolgungsbewegungen sind. Eine Fixation tritt auf, wenn das Auge auf einen Punkt fokussiert, während die Augenbewegung zwischen zwei Fixationen als Sakkade bezeichnet wird.

Damit eine Eye-Tracking-Technologie möglichst genau und präzise arbeitet, ist es wichtig, dass sie individuell an den Nutzer angepasst wird. Hier kommt die Kalibrierung ins Spiel: Sie ist ein wichtiger Schritt, um das Eye-Tracking-System auf die individuelle Augenbewegung und -anatomie der Testperson abzustimmen. Es wird gemessen, wie die Hornhaut Infrarot-Licht reflektiert. Erst danach sind folgende Aufzeichnungen analysierbar.

Die Erstellung von Heatmaps gehört mittlerweile zum internationalen Standard. Über Heatmaps wird erfasst, wie häufig und intensiv bestimmte Bereiche einer Website betrachtet werden. Dabei werden lang betrachtete Elemente in Rot dargestellt und andere Bereiche in farbigen Abstufungen von Grün bis Gelb gekennzeichnet.

Neben der Heatmap gibt es auch die Opicity Map, die die nicht betrachteten Bereiche markiert. In Kombination mit der Anwendung Gazeplots kann also nicht nur nachvollzogen werden, welche Teile der Website viel und welche weniger Aufmerksamkeit erhalten, sondern auch in welcher Reihenfolge der Nutzer diese betrachtet. Basierend auf diesen Informationen können sogenannte Areas of Interest (AOIs) identifiziert werden, also Bereiche, auf die bei der Entwicklung neuer Marketing-Strategien ein besonderer Fokus gelegt werden sollte.

Eyetracking zur Conversion-Optimierung?

Im Bereich des Online-Marketings hängt der Erfolg maßgeblich von der Nutzerfreundlichkeit ab, unabhängig davon, ob es sich um eine einfache Unternehmenswebsite oder eine komplexe Spiele-App handelt. Mithilfe von Eyetracking kann die Benutzerfreundlichkeit des User-Interfaces verbessert werden, indem optische Schwachstellen aufgedeckt und Optimierungsbedarf identifiziert werden.

Es gibt drei Faktoren, die entscheidend für eine gute Usability sind und mittels Eyetracker messbar sind:

  • Der Nutzer hat einen positiven ersten Eindruck von der Website.
  • Der Nutzer kann relevante Informationen schnell und ohne Umwege wahrnehmen.
  • Der Nutzer übersieht keine wichtigen Inhalte.

Dank Eyetracking können veraltete Marketing-Strategien überdacht werden. So werden zum Beispiel große Schriftarten oder hervorgehobene Schlagwörter kaum wahrgenommen. Viel mehr Aufmerksamkeit erhalten Bilder und Videos sowie textliche Formulierungen, die von der Norm abweichen, beispielsweise indem sie provozieren.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele moderne Webdesigns auf den Erkenntnissen aus Eyetracking-Analysen beruhen, um die Nutzerfreundlichkeit und damit auch den Erfolg im Online-Marketing zu steigern.

Warum ist Eyetracking für die Conversion-Optimierung wichtig?

Moderne Anwendungen und Websites haben ein wesentliches Ziel: Sie möchten alle Inhalte bestmöglich auf den Nutzer ausrichten, der mit ihnen interagiert. Eyetracking ist ein wertvolles Tool, um Probleme mit einer Software schneller aufzudecken und zu korrigieren. Durch das Erfassen der Augenbewegungen liefert das Tool Antworten auf folgende Fragen:

  • Welche Inhalte werden vom Nutzer zuerst registriert?
  • Welche Elemente nimmt der Nutzer nicht wahr?
  • In welcher Reihenfolge betrachtet der Nutzer die einzelnen Bereiche?
  • Wie intensiv und wie lange schaut der Nutzer diese Bereiche an?

Die Antworten auf diese Fragen geben Aufschluss darüber, wie zweckdienlich eine Website oder ein User-Interface ist und wie schnell der Nutzer an die gewünschten Informationen gelangt. Mit Eyetracking lässt sich zudem eindeutig erkennen, welche Bereiche neu bearbeitet oder platziert werden müssen, wenn wichtige Funktionen entweder gar nicht oder nur sehr spät wahrgenommen werden.