Spam

Was ist Spam? Einfach erklärt!

Spam sind unerwünschte Nachrichten, die in großen Mengen per E-Mail oder anderen digitalen Kanälen verschickt werden. Diese können Werbung, Betrug oder Malware enthalten und belästigen den Empfänger. Spam-Nachrichten werden oft automatisch generiert und an zufällige Adressen gesendet.

Woher kommt der Begriff Spam?

Der Ursprung des Begriffs in seiner jetzigen Verwendung geht auf einen Sketch von Monty Python zurück, in dem eine Gruppe von Wikingern ein Lied über Spam singt, das immer lauter wird und schließlich alle anderen Gespräche übertönt.

Der Begriff „Spam“ für lästige E-Mails geht überraschenderweise auf eine spezielle Marke von Dosenfleisch zurück, die ebenfalls den Namen „Spam“ (SPiced hAm) trägt. Dieses gepökelte Fleischprodukt wurde erstmals in den 1930er Jahren hergestellt und war insbesondere während des Zweiten Weltkriegs weit verbreitet, da es lange haltbar und einfach zu transportieren war. Es war praktisch überall erhältlich, im Gegensatz zu anderen Waren.

In dem oben erwähnten Sketch der britischen Comedy-Gruppe Monty Python wird das Wort „Spam“ mehrmals wiederholt und schließlich alle anderen Gespräche übertönt, ähnlich wie unerwünschte E-Mails alle anderen Nachrichten im Posteingang überschwemmen können. Der Vergleich mit dem Dosenfleisch wurde später auf die Flut von unerwünschten E-Mails übertragen, da diese genauso nervig und unappetitlich seien wie das Produkt Spam.

Seitdem hat sich der Begriff „Spam“ als Synonym für unerwünschte Werbe-E-Mails oder andere unerwünschte Nachrichten etabliert.

Welche Arten von Spam gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Spam, die alle darauf abzielen, unerwünschte Werbebotschaften oder schädliche Inhalte an eine große Anzahl von Menschen zu senden. Dazu gehören E-Mail-Spam, SMS-Spam, Social-Media-Spam und sogar Spam-Anrufe.

E-Mail

E-Mail-Spam bezieht sich auf unerwünschte E-Mails, die an eine große Anzahl von Empfängern gesendet werden, um Produkte zu bewerben oder schädliche Inhalte zu verbreiten. Diese Art von Spam kann dazu führen, dass der Posteingang überfüllt wird und wichtige Nachrichten verloren gehen.

Unverlangte Massen E-Mails (UBE aus dem englischen „Unsolicited Bulk E-Mail“)

Unverlangte Massen-E-Mails (UBE) sind ein weit verbreitetes Problem im Bereich des E-Mail-Marketings und beziehen sich auf unerwünschte E-Mails, die an eine große Anzahl von Empfängern gesendet werden. 

UBE wird für den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen verwendet, aber es kann auch schädliche Inhalte wie Malware, Trojaner oder sonstige Schadsoftware enthalten. Einige UBEs können zusätzlich Phishing-Versuche enthalten, bei denen Betrüger versuchen, persönliche Informationen wie Benutzernamen und Passwörter zu stehlen.

Auch massenhaft versendete Kettenbriefe zur Missionierung oder sogar Volksverhetzung gehören in diese Kategorie. Das ist dann aber auch schon strafbar und sollte unbedingt gemeldet werden.

Einige häufige UBE-Arten sind:

  • Scam – bezieht sich auf betrügerische E-Mails, die beispielsweise verwendet werden, um zu Schneeballsystemen einzuladen oder Geld von ahnungslosen Empfängern zu erlangen.
  • Hoax – ist eine gefälschte E-Mail, die absichtlich irreführende Informationen enthält, um den Empfänger zu täuschen oder zu verängstigen.
  • Phishing – bezieht sich auf betrügerische Versuche, persönliche Informationen wie Benutzernamen, Passwörter und Kreditkartennummern durch gefälschte E-Mails, Textnachrichten oder Websites zu stehlen. Diese Art von Betrug zielt darauf ab, Opfer dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben oder Malware auf ihren Geräten zu installieren.
  • Joe-Job – bezieht sich auf eine gefälschte Spam-E-Mail, die unter Verwendung einer gefälschten Absenderadresse verschickt wird, um den Ruf des tatsächlichen Absenders zu beschädigen.
  • Aktien Spam – bezieht sich auf unerwünschte E-Mails, die falsche oder irreführende Informationen über Aktien enthalten und darauf abzielen, den Preis der betreffenden Aktie künstlich zu erhöhen.

Unverlangte kommerzielle E-Mails (UCE, aus dem Englischen „Unsolicited Commercial E-Mail“)

UCE wird oft für eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen verwendet, darunter fragwürdige oder verbotene Produkte wie Uhrenfälschungen, Online-Glücksspiel, Pornografie und nicht zugelassene Medikamente, aber auch legitime Produkte wie Kleidung, Elektronik und Nahrungsergänzungsmittel.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass UCE in vielen Ländern illegal ist, unabhängig davon, welche Art von Produkt beworben wird. Unternehmen und Einzelpersonen sollten daher legale Marketing-Methoden verwenden, um ihre Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben.

In Deutschland sind nicht alle Varianten von UCE ein Verstoß gegen Gesetze.

Suchmaschinen-Spam

Suchmaschinen-Spam bezieht sich auf unerwünschte und manipulative Techniken, die von Website-Betreibern eingesetzt werden, um ihre Seiten in den Suchergebnissen höher zu platzieren. Diese Techniken können gegen die Richtlinien der Suchmaschinen verstoßen und dazu führen, dass die betreffende Seite abgestraft oder sogar aus den Suchergebnissen entfernt wird. Ein Beispiel für Suchmaschinen-Spam ist das Keyword-Stuffing, bei dem eine Seite mit unnatürlich vielen Keywords gefüllt wird, um in den Suchergebnissen besser zu ranken.

Eine andere Methode ist das Cloaking, bei dem verschiedene Inhalte an Suchmaschinen und Nutzer ausgeliefert werden, um ein besseres Ranking zu erzielen. Es ist wichtig zu beachten, dass solche Spam-Techniken nicht nur unethisch sind, sondern auch negative Auswirkungen auf die Nutzererfahrung haben können. Daher sollten Website-Betreiber immer darauf achten, ethische SEO-Praktiken zu verwenden.

SPOM (Spam over Mobile Phone)

Mobile Phone Spam bezeichnet unerwünschte Nachrichten, die in großer Anzahl an Mobiltelefone gesendet werden. Diese Nachrichten können Werbung oder andere Formen von unerwünschten Inhalten enthalten und werden oft als Textnachrichten über SMS versendet.

Mobile Phone Spam kann sehr lästig sein und den Empfänger verängstigen oder sogar betrügen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, sich vor Mobile Phone Spam zu schützen, wie zum Beispiel das Blockieren von Nummern oder die Verwendung von Spam-Schutz-Apps. Es ist auch hier wieder wichtig, vorsichtig zu sein und keine persönlichen Informationen an unbekannte Absender weiterzugeben.

Auswirkungen von Spam

Die Auswirkungen von Spam und Spammern auf Menschen und Wirtschaft sind vielfältig und können sehr negativ sein.

Für den Einzelnen bedeutet Spam eine enorme Belästigung und Zeitverschwendung. Es kann sehr mühsam sein, täglich Hunderte von Spam-Mails auszusortieren oder ständig von unverlangten Anrufen gestört zu werden. Zudem können Spam-Nachrichten auch schädliche Links oder Viren enthalten, die das Gerät des Empfängers infizieren oder persönliche Daten stehlen. Das Aussortieren der gefährlichen Nachrichten ist auch nicht für jeden Nutzer leicht zu verstehen.

Für Unternehmen kann Spam ebenfalls sehr problematisch sein. Zum einen verursacht der Umgang mit Spam einen erheblichen Zeitaufwand zum Beispiel für Mitarbeiterschulungen und Kosten für IT-Sicherheitsmaßnahmen. Zum anderen kann Spam auch das Image eines Unternehmens beschädigen, wenn es als Absender von unerwünschten Nachrichten wahrgenommen wird.

Darüber hinaus gibt es auch wirtschaftliche Auswirkungen von Spam. Durch Phishing-Attacken versuchen Betrüger beispielsweise, an sensible Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen zu gelangen. Dadurch können Unternehmen und Privatpersonen finanzielle Schäden erleiden.

Maßnahmen gegen Spam

Insgesamt ist Spam also ein ernsthaftes Problem für Internetuser und die Wirtschaft gleichermaßen.

Um sich davor zu schützen, sollten Nutzer vorsichtig mit ihren persönlichen Daten umgehen und verdächtige Nachrichten gegebenenfalls sofort löschen oder melden. Unternehmen sollten zudem geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um ihre Systeme vor Angriffen zu schützen. Einige Möglichkeiten stelle ich dir hier vor:

Spamfilter

Um sich vor UBE und Viren zu schützen, ist es ratsam, Spamfilter in deinem E-Mail-Konto oder Mailprogramm einzurichten. Diese Filter können verdächtige E-Mails blockieren oder in einen separaten Ordner verschieben, sodass du sie überprüfen kannst. Es ist auch wichtig, deine persönlichen Informationen nicht an unbekannte Absender weiterzugeben, denn diese könnten Spammer sein, und auf verdächtige Links in E-Mails nicht draufzuklicken, insbesondere wenn dir die Absenderadresse oder Betreffzeile merkwürdig vorkommt.

Viele E-Mail-Provider bieten Postfächer mit integrierten Spamfiltern an, die direkt aussortieren können und nach einer gewissen Zeit automatisch löschen. Du kannst verdächtige Mails von Spammern auch melden oder unerwünschte Newsletter als Spam markieren, sodass sie beim nächsten Mal direkt in den Spam-Ordner wandern.

Wegwerf-E-Mail-Adressen

Wegwerf-E-Mails sind eine gute Möglichkeit, um sich vor Spam zu schützen. Diese E-Mail-Adressen werden oft auch als „Einweg-E-Mails“ bezeichnet und können kostenlos von verschiedenen Anbietern im Internet erstellt werden. Der Vorteil dieser Adressen besteht darin, dass sie nur für einen begrenzten Zeitraum gültig sind und danach automatisch gelöscht werden. Dadurch können Nutzer ihre persönliche E-Mail-Adresse schützen und den Empfang von Spam-Nachrichten reduzieren.

Ein weiterer Vorteil von Wegwerf-E-Mails ist, dass sie bei der Registrierung auf Webseiten verwendet werden können, die möglicherweise Spam-Nachrichten verschicken. Auf diese Weise wird verhindert, dass die eigene E-Mail-Adresse in deren Datenbank landet und man später unerwünschte Nachrichten erhält.

Allerdings gibt es auch Nachteile bei der Verwendung von Wegwerf-E-Mails. Einige Dienste blockieren zum Beispiel Einweg-E-Mails oder betrachten sie als verdächtig. Zudem kann es schwierig sein, wichtige Nachrichten zu finden, wenn man viele verschiedene Wegwerf-E-Mail-Adressen verwendet.

Insgesamt bieten Wegwerf-E-Mails jedoch eine gute Möglichkeit, um sich vor Spam zu schützen. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, welche Dienste man nutzt und ob diese vertrauenswürdig sind.

Zugangskontrolle mit CAPTCHAS

Zugangskontrollen mit CAPTCHAs (Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart) sind eine effektive Methode, um sich vor Spam zu schützen. Bei einem CAPTCHA handelt es sich um eine Art Test, der von Menschen leicht gelöst werden kann, aber für Computer schwerer oder gar nicht zu bewältigen ist.

CAPTCHAs können beispielsweise bei der Registrierung auf Webseiten oder beim Absenden von Kommentaren eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass der Nutzer ein Mensch und kein automatisiertes Programm ist. Indem der Nutzer zum Beispiel Buchstaben oder Zahlen aus einem Bild abtippen muss, wird verhindert, dass Spam-Bots unerwünschte Nachrichten verschicken.

Zugangskontrollen mit CAPTCHAs bieten somit einen wirksamen Schutz gegen Spam-Nachrichten und andere Arten von unerwünschter Werbung. Allerdings können sie auch für Nutzer manchmal lästig sein und den Anmeldeprozess verlangsamen. Zudem gibt es auch Möglichkeiten für Spammer, diese Sicherheitsmaßnahme zu umgehen.

Wichtige Informationen regelmäßig überprüfen und Spam melden

Verbraucherzentralen und die Bundesnetzagentur bieten Informationen über Spam und wie man sich dagegen schützen kann.

Bei Verbraucherzentralen kann man sich zum Beispiel darüber informieren, wie man Spam-Mails erkennt und was man tun kann, um sie zu vermeiden. Außerdem bieten sie Hilfe bei der Meldung von Spamming an die entsprechenden Stellen. Es gibt dort online dann auch Warnungen vor bestimmten Scams, die aktuell massenhaft verschickt werden, mit Beispielen zur besseren Erkennung.

Die Bundesnetzagentur ist für die Überwachung von unerlaubter Telefonwerbung zuständig und bietet Informationen darüber, wie man sich gegen unerwünschte Anrufe schützen kann. Sie haben auch eine Beschwerdestelle, an die man sich wenden kann, wenn man belästigt wird.