Clickbait

Was ist Clickbait oder Clickbaiting? Einfach erklärt!

Clickbait (übersetzt: „Klickköder“) oder Clickbaiting ist eine Art von Informationsmaterial, das aufmerksamkeitsstarke, übertriebene und polarisierende Schlagzeilen oder Bilder verwendet, um Nutzer dazu zu bringen, sich die Inhalte anzusehen, damit höhere Werbeeinnahmen generiert werden. 

Clickbait bedient sich bestimmter Techniken, die oft Übertreibungen und Sensationslust beinhalten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Internetnutzer dazu verleitet werden, auf den Link zu klicken. Es wird häufig von Verlagen als effektives Mittel eingesetzt, um Besucher auf ihre Websites zu locken. 

Es kann aber auch zu Frustration bei den Lesern führen, die durch ungenaue Überschriften, die den tatsächlichen Inhalt nicht wiedergeben, getäuscht werden. Darüber hinaus kann Clickbait auch das Vertrauen in manche Verlage untergraben, weil sich die Menschen getäuscht fühlen können.

Funktionsweise von Clickbaits

Für Inhaltsersteller können Clickbait-Titel eine effektive Methode sein, um Aufmerksamkeit für ihre Arbeit zu erlangen. Sie sind einprägsam und enthalten emotional aufgeladene Wörter, die Menschen dazu bringen, aus Neugierde oder dem Wunsch, mehr zu erfahren, darauf zu klicken

Clickbait-Links bestehen größtenteils aus Bildern, Videos und Listicles, die dem Leser letztendlich keinen wirklichen Mehrwert bieten. Bei Listicles handelt es sich um Artikel in Aufzählungsform mit typischen Überschriften wie „10 Dinge, die dein Ehemann braucht, um einen Entführer abzuwehren“. 

Eine Artikelüberschrift mit dem Wort „schockierend“ zum Beispiel erregt sofort Aufmerksamkeit, weil sie etwas Überraschendes oder Unerwartetes suggeriert. Aber in der Regel werden die Leser nach dem Klick feststellen, dass dies eine Übertreibung war, da der Inhalt in der Regel nicht so schockierend ist, wie in der Überschrift versprochen wurde. 

Andere häufige Bestandteile von Clickbait-Titeln sind:

  • Personalisierung (z. B. „Was du wissen musst, um einen Entführer abzuwehren“), 
  • Beschreibungen, wie ein bestimmtes Thema das eigene Leben beeinflusst (z. B. „Warum ein Ehemann für dich wichtig ist“) und 
  • sensationslüsterne Formulierungen, die auf schnelle Ergebnisse hindeuten (z. B. „Dieser eine skurrile Trick“). 

Alles in allem beruhen Clickbaits auf psychologischer Manipulation, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen und sie bei der Stange zu halten.

Wieso funktionieren Clickbaits?

Häufig funktioniert das Prinzip hinter Clickbaiting, weil es die natürliche Neugier der Menschen ausnutzt, indem es ihnen gerade genug Informationen gibt, um sie anzulocken, aber nicht genug, um zu wissen, was das Ergebnis sein wird. 

Diese Form der Werbung ist deshalb so effektiv, weil sie ein Gefühl der Spannung und Vorfreude in ein ansonsten alltägliches Erlebnis bringen kann. Die Menschen mögen es, in einem Zustand der Ungewissheit gehalten zu werden, bis sie sich schließlich durchgeklickt und die Antwort herausgefunden haben. 

Solange Inhaltshersteller bei der Erstellung von Clickbait-Inhalten vorsichtig sind und die Informationen nicht zu sehr übertreiben, kann diese Form der Werbung ausgesprochen wirkungsvoll sein, um das Engagement ihrer Zielgruppe zu steigern. 

Häufige Clickbait-Elemente

Schnelle und einfache Monetarisierung durch Clickbait ist heute ein weit verbreitetes Phänomen, da es unsere Aufmerksamkeit erregt und uns dazu verleitet, mehr von einem Medienartikel zu lesen oder anzusehen. Glücklicherweise ist es in den meisten Fällen nicht besonders schwer, Clickbait zu erkennen, denn es gibt einige Elemente, auf die du achten kannst:

  • Thumbnails: Bilder, die sich auf emotionsgeladene Szenen konzentrieren.
  • Unerwartete Ereignisse: Sie sollen unser Interesse an der Geschichte wecken. 
  • Cliffhanger: Cliffhanger sollen dich dazu bringen, herauszufinden, was als Nächstes passiert. In der Überschrift wird es aber nicht verraten.
  • Call-to-Action: Handlungsaufforderungen, die dich mit Worten wie „unbedingt lesen“ oder „nicht verpassen“ dazu bringen, weiterzuklicken. 
  • Superlative: Übertreibungen wie „Erstaunlichste“ oder „größte Entdeckung aller Zeiten“.
  • Starke Adjektive: Beispiele hierfür sind Begriffe wie „unglaublich“, „beispiellos“, „erschreckend“ oder „verstörend“.
  • Aktive Verben: Sie sollen Bewegung und Aufregung suggerieren, zum Beispiel „lachen“ und „weinen“.
  • Zahlen: Sie können auf Aufzählungen oder Statistiken zum Inhalt hinweisen.
  • Internetsprache: Abkürzungen wie „LOL“ oder „OMG“ sollten beachtet werden, wenn du potenziellen Clickbait erkennen willst!

Vor- und Nachteile von Clickbaits

In der digitalen Welt wird Clickbaiting als eine wirkungsvolle Marketingtechnik immer beliebter. Sie verleitet Menschen dazu, aufgrund einer verlockenden Überschrift auf einen Link zu klicken, oft ohne zu wissen, was der Artikel oder das Video tatsächlich enthält. Es besteht kein Zweifel daran, dass Clickbaiting die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zieht und ein hervorragendes Mittel ist, um die Besucherzahlen zu erhöhen, aber es hat sowohl Vor- als auch Nachteile

Auf der einen Seite ziehen die Überschriften die Zuschauer an und das oft zu geringeren Kosten als bei herkömmlicher Werbung. Die Monetarisierung von Onlinewerbung auf den verlinkten Websites scheint den Fürsprechern von Clickbaits also zunächst recht zu geben.

Andererseits machen die meisten Clickbait-Schlagzeilen Versprechungen, die sie nicht halten können; das kann zu Enttäuschung über eine  Marke bei unzufriedenen Mitgliedern eines Publikums führen und dem Ruf langfristig schaden. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass Clickbaiting ernste Themen auf die leichte Schulter nehmen kann, indem es Nachrichten sensationell aufbereitet – das kann zu einem weiteren Vertrauensverlust gegenüber Marken führen, die wichtige Themen für ihren eigenen Vorteil ausnutzen. 

Um Clickbait zu bekämpfen, hat zum Beispiel auch Facebook vor einigen Jahren seinen Newsfeed-Algorithmus geändert. Es wurde ein System eingeführt, das die Verweildauer der Nutzer bei bestimmten Beiträgen misst und diese Ergebnisse in den Newsfeed-Algorithmus einfließen lässt. Auch wenn Clickbaiting in einigen Fällen funktionieren kann, muss man alle Risiken abwägen, bevor man entscheidet, ob es sich lohnt, es als Marketinginstrument einzusetzen.

Unterschied zwischen guten Überschriften und Clickbait

Gute Schlagzeilen sollen die Aufmerksamkeit der Leser wecken und sie neugierig machen, aber sie sollten immer die journalistischen Standards der Genauigkeit, des angemessenen Inhalts und der unvoreingenommenen Berichterstattung einhalten. Das Clickbait-Prinzip ist das Gegenteil: Schlagzeilen, die auf Sensationslust setzen, nur um Klicks anzulocken und keinen Bezug zum Inhalt haben. 

Clickbait muss nicht zwangsläufig ungenau sein, denn auch tiefgründige Beiträge zu ernsten Themen können in allgemeine, eingängige Phrasen eingepasst werden. Allerdings geht es dabei oft mehr um die Gewinnung von Zuschauern und Lesern als um die Vermittlung klarer oder genauer Botschaften. Gute Schlagzeilen müssen eingängig klingen und gleichzeitig die Ernsthaftigkeit oder Wichtigkeit des Themas vermitteln, ohne es falsch darzustellen oder davon abzulenken.