Was ist Google Books? Einfach erklärt!
Google Books ist ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt, das es ermöglicht, Bücher in digitaler Form online zugänglich zu machen. Es ist eine Suchmaschine für Bücher und eine Bibliothek von Millionen von Büchern, die von verschiedenen Quellen und Bibliotheken eingescannt und in Textform digitalisiert wurden.
Das Ziel von Google Books ist es, eine umfassende und leicht zugängliche Bibliothek von Büchern für die Welt zu schaffen. Mit Google Books können Nutzer Bücher lesen, durchsuchen und herunterladen, wodurch es zu einem wichtigen Instrument für die Forschung, Bildung und Unterhaltung geworden ist.
Wie arbeitet Google Books?
Um es einfach auszudrücken, arbeitet Google Books durch das Scannen und Digitalisieren von Büchern und Veröffentlichungen aus Bibliotheken und Verlagen auf der ganzen Welt. Diese Digitalisate werden dann durch Texterkennungssoftware in maschinenlesbaren Text umgewandelt, was sie per Volltextsuche durchsuchbar macht. Google Books speist sich aus zwei Quellen:
- Google Print
- Google Library
Google Print findet in Zusammenarbeit mit Verlagen statt, während bei Google Library Bücher großer akademischer Bibliotheken auch ohne vorherige Zustimmung der Rechteinhaber gescannt werden.
Google Books bietet vier verschiedene Zugangsebenen an, die je nach Rechtevergabe der Verlage unterschiedlichen Zugriff auf Buchinhalte ermöglichen.
- Bei der Vollansicht haben Nutzer Zugriff auf ältere Bücher, deren Urheberrechtsschutz abgelaufen ist oder die urheberrechtsfrei sind.
- Die eingeschränkte Vorschau erlaubt eine Begutachtung von einem Prozentsatz der Buchseiten, wobei die Verlage den Anteil der zugänglichen Seiten festlegen.
- Bei der Auszugsansicht werden aufgrund fehlender Genehmigung nur drei Zeilen vor oder nach dem gefundenen Suchwort gezeigt.
- Bücher, die noch nicht digitalisiert wurden, sind unter „Keine Vorschau verfügbar“ aufgeführt und zeigen lediglich bibliografische Informationen an.
Unregistrierte Benutzer können nur einige Seiten kostenlos einsehen. Aber auch registrierte Benutzer können nach Erreichen des Tageskontingents keine weiteren Seiten mehr lesen.
Wie ist Google Books entstanden?
Im Jahr 2004 präsentierte sich Google Print erstmals auf der Frankfurter Buchmesse, wo die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page eine Pressekonferenz gaben. Im Dezember 2004 tauchten Suchergebnisse aus gescannten Büchern erstmals in den Ergebnislisten der englischen Suchoberfläche auf. Bereits im April 2005 wurde eine eigene Suche speziell für die Inhalte des Programms eingeführt.
Nur wenige Monate später konnten Besucher der Frankfurter Buchmesse auch die deutschen und anderssprachigen Benutzungsoberflächen bestaunen. Am 4. November 2005 wurde die Suchseite mit allen neuen Funktionen offiziell vorgestellt. Google kündigte am 17. November 2005 offiziell an, dass der Dienst print.google.com zu books.google.com umbenannt würde.
Kooperation mit Verlagen und Bibliotheken
Im September 2008 verkündete Google, dass es mit nordamerikanischen Zeitungsverlagen zusammenarbeiten arbeiten würde, um Zeitungen digital zu erfassen. Ferner arbeitet Google auch mit dem Internet Archive zusammen, um eine Vielzahl von Büchern in verschiedenen Formaten zur Verfügung zu stellen. Auch mehrere renommierte Bibliotheken haben sich mit Google zusammengetan. Die
- Bibliotheken der University of Michigan, der Harvard University und der Stanford University,
- die New York Public Library,
- die Bodleian Library der Osfort University,
- die Universitätsbibliotheken von Virginia, Wisconsin-Madison, Princeton, California und Texas at Austin,
- die Nationalbibliothek von Katalonien in Barcelona,
- die Bibliothek der Universidad Complutense Madrid
- die Bayerische Staatsbibliothek in München,
- die Bibliothèque Municipale de Lyon und
- die Österreichische Nationalbibliothek
gehen bei der Digitalisierung voran.
Kritik an Google Books
Google Books ist nicht ausschließlich das Ergebnis von Kooperationen mit Bibliotheken und Verlagen. Vielmehr wurden weite Teile des Datenbestands ohne ausdrückliche Erlaubnis der betroffenen Autoren und Verlage digitalisiert und somit das Urheberrecht verletzt. Es kam zu Kontroversen und Klagen gegen Google Inc.
Google sah ein finanzielles Vergleichsangebot für betroffene Autoren und Verlage vor, das „Google Book Settlement“. Trotzdem ist die Situation weiterhin umstritten. Im November 2013 hat ein US-Gericht entschieden, dass Google Books rechtlich zulässig sei, da es der Allgemeinheit diene und alle davon profitieren würden.
Deutsche Autoren sind von dieser Entscheidung jedoch nicht betroffen, da Google bereits im Jahr 2009 Zugeständnisse hinsichtlich des in Europa geltenden Urheberrechts gemacht hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die rechtliche Lage rund um Google Books in Zukunft entwickeln wird.