Was ist Retargeting? Einfach erklärt!
Retargeting, auch bekannt als Remarketing, ist eine Form des Online-Marketings, bei der Nutzer, die bereits eine Website besucht oder ein bestimmtes Produkt angesehen haben, erneut mit spezifischen Anzeigen angesprochen werden.
Das Ziel des Retargetings ist es, diese Nutzer dazu zu bringen, zurück zur Website zu kommen und eine Aktion auszuführen, wie zum Beispiel einen Kaufabschluss. Dies wird erreicht, indem Cookies oder ähnliche Technologien verwendet werden, um die Online-Aktivitäten der Nutzer zu verfolgen und gezielte Anzeigen basierend auf ihrem Verhalten bereitzustellen.
Warum ist Retargeting wichtig?
- Erhöhte Conversion-Raten: Retargeting hilft dabei, potenzielle Kunden zurückzuholen, die deine Website ohne einen Kauf verlassen haben. Indem du sie erneut ansprichst, erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass sie zurückkehren und konvertieren.
- Steigerung der Markenbekanntheit: Durch wiederholtes Anzeigen deiner Anzeigen bleiben du und deine Produkte in den Köpfen der Verbraucher, was zur Steigerung der Markenbekanntheit führt.
- Zielgerichtete Werbung: Mit Retargeting kannst du personalisierte Werbung basierend auf den Interessen und dem Verhalten deiner Zielgruppe erstellen, was zu einer effektiveren und ansprechenderen Werbung führt.
Die Grundlagen des Retargeting
Wie funktioniert Retargeting?
Retargeting funktioniert, indem ein Pixel des Adservers in eine Shop-Webseite integriert wird. Wenn ein Nutzer die Produktseite besucht, aktiviert er das Pixel, das dann einen Cookie auf dem Gerät des Nutzers platziert und einen Verweis auf seine Interessen speichert (z. B. Besuch der Webseite Webshop.de, Interesse an Produkt 1234).
Wenn der Nutzer später eine andere Webseite besucht, die Werbeanzeigen über denselben Adserver schaltet, kann der Adserver das Cookie auslesen und gezielte Werbebotschaften für die Shop-Webseite anzeigen. Dabei wird häufig „dynamisches Retargeting“ verwendet, welches auf Basis der gespeicherten Nutzerinteressen maßgeschneiderte Werbung in Echtzeit erstellt und liefert.
Arten von Retargeting
Es gibt zwei Hauptarten von Retargeting: pixel-basiertes und listenbasiertes Retargeting.
- Pixel-basiertes Retargeting ist die gebräuchlichste Form und funktioniert in Echtzeit. Sobald ein Benutzer deine Website besucht, wird ein Cookie in ihrem Browser platziert und sie können sofort mit Retargeting-Anzeigen erreicht werden.
- Listenbasiertes Retargeting hingegen funktioniert mit einer Liste von Kontaktdaten, die du bereits hast. Du lädst diese Kontaktliste auf eine Social-Media-Plattform hoch und zeigst diesen Personen gezielte Anzeigen.
Unterschied zwischen Retargeting und Remarketing
Obwohl die Begriffe oft austauschbar verwendet werden, gibt es einen feinen Unterschied zwischen Retargeting und Remarketing.
Retargeting bezieht sich in der Regel auf Online-Anzeigen und Display-Anzeigen, die aufgrund des vorherigen Verhaltens eines Benutzers personalisiert sind. Remarketing hingegen konzentriert sich oft auf E-Mail-Marketing. Zum Beispiel, wenn Kunden Artikel in ihrem Online-Warenkorb lassen, ohne den Kauf abzuschließen, könntest du ihnen eine E-Mail schicken, um sie daran zu erinnern, ihren Kauf abzuschließen. In der Praxis werden jedoch beide Begriffe oft synonym verwendet.
Der Nutzen von Retargeting
Steigerung der Konversionsraten
Retargeting ist eine effektive Methode zur Steigerung der Konversionsraten. Benutzer, die bereits mit deiner Marke interagiert haben, sind eher geneigt, einen Kauf zu tätigen. Durch das erneute Ansprechen dieser Benutzer mit personalisierten Anzeigen kannst du die Kaufwahrscheinlichkeit oder zumindest die Wahrscheinlichkeit eines Webseitenbesuchs erhöhen.
Verbesserung der Kundenbindung
Retargeting kann auch dazu beitragen, die Kundenbindung zu verbessern. Durch die erneute Ansprache der Benutzer, die bereits mit deiner Marke interagiert haben, kannst du eine stärkere Beziehung zu ihnen aufbauen und sie dazu ermutigen, wiederholt bei dir einzukaufen.
Erhöhung der Markenbekanntheit
Retargeting-Anzeigen helfen dabei, deine Marke im Gedächtnis der Benutzer zu behalten. Selbst wenn sie nicht sofort einen Kauf tätigen, erhöht das wiederholte Sehen deiner Anzeigen die Wahrscheinlichkeit, dass sie an deine Marke denken, wenn sie bereit sind, einen Kauf zu tätigen.
Wie du Retargeting in deiner Marketingstrategie einsetzen kannst
Auswahl der richtigen Plattformen für Retargeting
Die Auswahl der richtigen Plattformen für Retargeting ist ein entscheidender Schritt für Werbetreibende, um ihre Zielgruppe effizient zu erreichen und Streuverluste zu minimieren. Verschiedene Plattformen bieten unterschiedliche Möglichkeiten zur Zielgruppenansprache, Werbemittelausspielung und Analysefunktionen.
Zu Beginn sollten Werbetreibende prüfen, auf welchen Plattformen ihre Zielgruppe am aktivsten ist. Dies kann durch Marktforschung, Kundenbefragungen oder die Analyse von Website-Daten erfolgen. Die ausgewählten Plattformen sollten dann in der Lage sein, den Quellcode des Retargeting-Pixels auf der Website des Werbetreibenden zu integrieren.
Zudem sollten die ausgewählten Plattformen verschiedene Arten von Werbemitteln effektiv ausspielen können. Dies kann Bannerwerbung, Videoanzeigen, Social Media Posts oder andere Formen von Online-Werbung umfassen.
Einige der bekanntesten Werbesysteme sind Selbstbucher-Systeme, während andere als Retargeting-Dienstleister agieren.
Werbesystem | Bietet Retargeting an | Typ |
Google Ads | Ja | Selbstbucher-System |
Facebook Ads | Ja | Selbstbucher-System |
Ja | Selbstbucher-System | |
Ja | Selbstbucher-System | |
Criteo | Ja | Retargeting-Dienstleister |
AdRoll | Ja | Retargeting-Dienstleister |
Selbstbucher-Systeme wie Google Ads oder Facebook Ads ermöglichen es dir, deine eigenen Retargeting-Kampagnen zu erstellen und zu verwalten. Du hast die Kontrolle über alle Aspekte der Kampagne, einschließlich der Zielgruppe, des Budgets und der Anzeigengestaltung.
Retargeting-Dienstleister wie Criteo oder AdRoll hingegen bieten umfassende Retargeting-Dienste an. Sie kümmern sich um alle Aspekte des Retargetings, von der Erstellung der Anzeigen bis zur Optimierung der Kampagnen. Dies kann besonders nützlich sein, wenn du nicht die Zeit oder das Know-how hast, um deine eigenen Kampagnen zu verwalten.
Erstellung einer effektiven Retargeting-Kampagne
Eine effektive Retargeting-Kampagne erfordert eine sorgfältige Planung und Implementierung. Hier sind einige Schritte, die du befolgen solltest:
- Zielgruppensegmentierung: Unterteile deine Zielgruppe in verschiedene Segmente, aufbauend auf ihrem Verhalten und ihren Interessen.
- Erstellung von personalisierten Anzeigen: Jedes Segment sollte seine eigenen gezielten Anzeigen erhalten, die auf seine Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten sind.
- A/B-Testing: Teste verschiedene Versionen deiner Anzeigen, um herauszufinden, welche am besten funktionieren.
- Analyse und Optimierung: Überwache die Leistung deiner Kampagne und nimm bei Bedarf Anpassungen vor.
Best Practices und Tipps für erfolgreiches Retargeting
Hier sind einige Best Practices und Tipps, die dir helfen können, deine Retargeting-Kampagnen zu optimieren:
Tipp | Beschreibung |
Frequency Capping | Stelle sicher, dass deine Anzeigen nicht zu oft gezeigt werden, um den Nutzer nicht zu verärgern. Es gibt keine festgelegte Formel für das richtige Frequency Capping, da es von vielen Faktoren abhängt. Die beste Herangehensweise ist das Testen des idealen Frequency Capping. |
Angebot von Wert | Biete den Nutzern etwas Wertvolles an, wie zum Beispiel einen Rabatt oder ein exklusives Angebot |
Relevanz | Stelle sicher, dass deine Anzeigen relevant für das Segment sind, an das sie gerichtet sind |
Auffälliges Design | Nutze auffälliges Design und klare Aufrufe zum Handeln, um die Aufmerksamkeit des Nutzers auf sich zu ziehen |
Nutzer ausschließen, die bereits gekauft haben | Schließe Nutzer, die bereits einen Kauf getätigt haben, vom Retargeting aus. Diese Nutzer schließen mit geringer Wahrscheinlichkeit direkt noch einmal ab und könnten durch zu viel Werbung von einem potenziellen nächsten Kauf abgeschreckt werden. |
Nicht immer wieder dieselben Nutzer ansprechen | Frische den Nutzerpool ständig auf, indem zusätzlich Werbekampagnen durchgeführt werden, die speziell auf neue Nutzer abzielen. |
Mögliche Nachteile und Herausforderungen beim Retargeting
Datenschutzbedenken
Datenschutz ist ein großes Anliegen beim Retargeting. Nutzer sind zunehmend besorgt über die Art und Weise, wie ihre Daten gesammelt und verwendet werden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Datenschutzgesetze einhalten und die Zustimmung der Nutzer zum Tracking einholen.
Problem | Lösung |
Datensammlung ohne Zustimmung | Stelle sicher, dass du die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zur Datensammlung erhältst |
Verstoß gegen Datenschutzgesetze | Bleibe auf dem Laufenden über die neuesten Datenschutzgesetze und stelle sicher, dass deine Praktiken konform sind |
Risiko von „Ad Fatigue“ oder Werbeüberdruss
„Ad Fatigue“ tritt auf, wenn Nutzer nach wiederholter Exposition gegenüber denselben Anzeigen das Interesse verlieren. Dies kann zu einer geringeren Klickrate und einer negativen Wahrnehmung deiner Marke führen.
Problem | Lösung |
Wiederholte Anzeigen | Verwende eine Vielzahl von Anzeigen und wechsle sie regelmäßig aus |
Negative Markenwahrnehmung | Begrenze die Häufigkeit, mit der einzelne Nutzer deine Anzeigen sehen |
Messung des ROI von Retargeting
Die Messung des ROI von Retargeting kann eine Herausforderung sein. Es ist wichtig, die richtigen Metriken zu verfolgen, um den Erfolg deiner Kampagnen zu beurteilen.
Metrik | Beschreibung |
Klickrate (CTR) | Die Anzahl der Klicks, die deine Anzeigen erhalten, im Verhältnis zur Anzahl der Impressionen |
Konversionsrate | Die Anzahl der Nutzer, die nach dem Klicken auf deine Anzeige eine gewünschte Aktion ausführen |
Kosten pro Aktion (CPA) | Die Kosten für jede gewünschte Aktion, die ein Nutzer nach dem Klicken auf deine Anzeige ausführt |